Bei der Vorstellung, daß Markus Söder ihm einmal als Landesvater nachfolgen könnte, machte Horst Galileo und er dreht sich doch Seehofer aus seinem Herzen keine Mördergrube. Söder sei „vom Ehrgeiz zerfressen„, warnte Seehofer schon 2012 vor dem als Faschings-Platzhirschen berühmt-berüchtigten Franken.
Söder will zwar hoch hinaus, alle Gipfelkreuze hinter sich lassend, und geizt dabei nicht mit Schnapsideen wie der Weltraumstation „Bavaria One“, um den Weg zum Engel Aloisius zu verkürzen.
Die Bayerische Staatsregierung wartet nämlich immer noch auf die göttliche Eingebung, die der Engel Aloisius hätte überbringen sollen. Um ihn zu motivieren, ließ Söder in allen öffentlichen Einrichtungen Kreuze aufhängen, Kardinal Marx dabei rechts überholend. Damit aber nicht genug: Söder ließ eine bayerische Vertretung in Äthiopien errichten, Pferdestaffeln an Landesgrenzen aufmarschieren und positionierte sich beinhart gegen den Asyltourismus. Der Tritt der GRÜNEN gegen Söders Schienbein muß sehr wirksam gewesen sein. Söder entschuldigte sich bei den GRÜNEN, tauchte unter in Scham und gab sein Ehrenwort garstige Worte wie Asyltourismus nie mehr zu verwenden und sie durch „Sekundärmigration“ zu ersetzen.
Irgendwann um die Sonnwendfeier 2018 herum muß Söder der Schlag getroffen haben. Noch am 9. Juni 2018 donnerte Söder
„Wir brauchen eine grundlegende Asylwende in Deutschland!“
, und es herrschte große Einigkeit zwischen Seehofer, Dobrindt und Söder in Bezug auf die Anti-Abschiebe-Industrie, den Asyltourismus und grüne Belehrungsdemokratie.
Ob es ein Apoplex, Schlag gegen das Schienbein oder ein Donnerschlag der Umfragen war, der Söder zum Kniefall vor der Sprachpolizei zwang, bleibt Spekulation.
Söder wechselte das Thema und seither versucht Markus als homo chamaeleonis mit Bienen zu punkten. Die GRÜNEN und Toni Hofreiter überholt er links mit Hauruck-Politik: 30 Millionen Bäume pflanzen, Kohleausstieg auf 2030 vorziehen.
Doch Söders kurzes Gedächtnis spielt ihm immer wieder einen Streich.
1995 forderte der Verbotsgegner Söder ein Verbot der PDS (heute DIE LINKE). Was ihn nicht daran hinderte, einer bis heute unter dem Deckmantel der Religion blutrünstigen fanatischen Ideologie das Wort zu reden:
„Der Islam ist Bestandteil Bayerns“
(Markus Söder, 30.5.2012)
Sandra Maischberger nagelte Söder in ihrer Talkshow am eigenen Anspruch und seinen eigenen Forderungen fest. Maischberger erinnerte Söder an seine Forderung aus dem Jahr 2007: damals zog Söder eine rote Linie im Hinblick auf den Verbrennungsmotor, dessen Verbot er für das Jahr 2020 forderte. Maischberger rieb Söder unter die Nase, daß es bis 2020 nur noch wenige Monate seien, und fragte ihn, wie er dieses Ziel zu dieser deadline realisieren wolle. Söders Versuche, seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, wirkten wenig überzeugend. Punktsieg für Maischberger.
Dann entzauberte Maischberger den Ministerpräsidenten als Klimaschützer, als sie Söder das von ihm gepostete Foto mit dem üppigen Steak auf dem Teller mit einer fiesen Fangfrage präsentierte. Ihre Frage, wie ein Steak und glaubwürdiger Klimaschutz unter einem Hut passen, erwischte Söder auf dem falschen Fuß. Maischberger nötigte Söder zum Steak-Striptease, und Söder machte abermals keine gute Figur. Wieder Punkt an Maischberger.
Je länger Söder regiert, desto magerer wird sein Esprit.
Söder widerspricht sich zu oft
Der Bevölkerung und seinen Parteimitgliedern legt er nahe, sich mit AfD-Anhängern nicht einmal mehr „zum Kaffeeklatsch“ zusammen zu setzen. Andererseits biedert sich Söder bei der Bevölkerung als „Kümmerer“ an, als Landesvater „für alle Menschen in Bayern“, will für alle Menschen da sein, und arbeitet aber zeitgleich daran, die Dämonisierung und Stigmatisierung der AfD salonfähig zu machen. Söder schürt eine Pogromstimmung gegen für ihn vogelfreie Minderheiten wie AfD-Anhänger. Sich einerseits gegen Ausgrenzung zu positionieren und diese gleichzeitig zu praktizieren scheint zu Söders neuen seelsorgerischen Kompetenzen zu gehören.
Söder agitiert mit primitiven Diffamierungen, z.B. bei Maischberger mit unnötigen Seitenhieben wie
„die Klima-Ignoranten – also die AfD – CO2 sehe ich nicht, also gibt es kein CO2“
und sucht das Rampenlicht gemeinsamer Auftritte mit der Schickeria vom FC Bayern bis hin zur Bundeskanzlerin zu den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth in geradezu peinlicher Anbiederung.
Die in ihn gesetzten Erwartungen kann Söder nicht erfüllen. Als Landesvater kompensiert er mangelndes Format durch schlechten Stil, Protzgehabe und in der Nebenrolle als verkappter Terminator.
Ergo entpuppt sich Söder als klassischer Populist mit Wendehals-Qualitäten und bestätigt Seehofers Erfahrung, daß sich Söder „zuviele Schmutzeleien“ leiste.
Die nächste Schmutzelei leistete sich Söder gestern beim Gillamoos in Abensberg, worauf der rundetischdgf hingewiesen hatte.
„Blutrünstiger“ Söder auf dem Gillamoos, will er die AfD „messern“?
Fundsache auf Facebook:
Tino Chrupalla und Oskar Ernst haben einen Link geteilt.
BILD.DE
Jetzt stelle man sich vor, ein AfD Funktionär hätte dies über die CDU gesagt, es gäbe Sondersendungen auf allen Kanälen.
Herr Söder rüsten Sie endlich verbal ab, der Wahlkampf ist vorbei.
Ob Söder diese Niederbayern auf dem heutigen Gillamoos meint?
4 responses to this post.
„Herr Söder, falls Sie meinen, mit Blutrünstigkeit gegenüber der AfD punkten zu können, fällt das auf Sie zurück. Und Sie irren sich, wenn Sie meinen, Franz Josef Strauß ihr Etikett aufkleben zu können, und hinter Strauß in Deckung gehen zu können.“ (Kommentar)
"Söder hinter Gitter?"
Laut Gerichtsbeschluß aus dem Jahr 2014 hätte die Bayerische Staatsregierung ein Diesel-Fahrverbot durchsetzen müssen. Theoretisch drohen Söder und den Seinen nun Zwangshaft und Schwedische Gardinen.
Posted by hermannzwei on 3. September 2019 at 2:01
Herr Söder, Sie verkennen die Sache total. Franz Joseph Strauß wäre heute AfD.
Posted by Uranus on 3. September 2019 at 9:54
Im Prinzip wäre das wohl so gewesen, wobei ich noch einen Schritt weiter gehen und sagen würde, daß auch Strauß zu seiner Zeit die AfD bekämpft hätte, und zwar deshalb, weil sie ihm zu weit links gestanden hätte.